Die Jahreshauptversammlung der Löschgruppe Hausberge fand am 18. Juni 2021 im Evangelischen Gemeindehaus in Hausberge statt. Die gewohnten Räumlichkeiten in der Feuer- und Rettungswache standen für die Versammlung in diesem Jahr nicht zur Verfügung, da diese in Folge der Corona-Pandemie derzeit zur Entzerrung des hauptamtlichen Wachbetriebs benötigt werden. Auch die Terminierung im Juni ist eine Folge der Pandemie, so findet die Versammlung normalerweise im Januar statt. Umso glücklicher waren die Verantwortlichen, dass die Versammlung unter Wahrung von Abstands- und Hygieneregeln überhaupt durchführbar war. Neben dem Blick auf das vergangenen Jahr 2020 wurde auch über künftige Entwicklungen im Zusammenhang mit der Umsetzung des städtischen Brandschutzbedarfsplanes gesprochen. Als Gast begrüßen konnten die Hausberger Kameraden den jüngst zum stellvertretenden Leiter der Feuerwehr berufenen Kameraden Hansfried Kuhnke. Er gab einen Überblick über das vergangene Jahr aus Sicht der Wehrführung und beleuchtete auch den anstehenden Neubau des Gerätehauses für die Löschgruppen Hausberge und Lohfeld.
Die im vergangenen Jahr andauernden Bauarbeiten auf der Bundesstraße 482 im Bereich des Fährangers beeinträchtigten die Erreichbarkeit der Feuer- und Rettungswache für die ehrenamtlichen Kameraden erheblich. Die dadurch bedingte zwischenzeitliche Stationierung des Mannschaftstransportfahrzeuges der Löschgruppe im ehemaligen Gerätehaus am Kirchsiek zeigte Wirkung. So konnte ein Teil der Mannschaft ausrücken, ohne durch die Baustelle fahren zu müssen. „Trotz allem Mehraufwand, der sich durch den Betrieb von zwei Standorten ergeben hat, war diese pragmatische Lösung ein echter Gewinn für uns“, konstatiert Löschgruppenführer Thomas Horn. Auch in 2021 wurde der Standort weiter genutzt; mit dem Ende der Bauarbeiten konnte das Fahrzeug mittlerweile wieder an seinen ursprünglichen Platz in der Feuer- und Rettungswache zurückkehren.
Die Umsetzung der noch im Dezember 2019 beschlossenen Fortschreibung des Brandschutzbedarfsplans betrifft die Löschgruppe in mehrerlei Hinsicht. So ist nicht nur der Bau eines lang ersehnten Feuerwehrgerätehauses vorgesehen, sondern auch in Folge dessen eine Zusammenlegung der Löschgruppen Hausberge und Lohfeld erforderlich. Die beiden Gruppen sind schon heute ein gemeinsamer Löschzug und werden den neuen Standort in der Hausberger Schweiz gemeinsam beziehen.
Aktuell laufen die Planungen für das neue Domizil auf Hochtouren. Der Baubeginn soll noch in 2021 erfolgen und die Fertigstellung ist für 2022 geplant. Löschgruppenführer Thomas Horn berichtete, dass es kürzlich bereits ein erstes gemeinsames Gespräch mit Vertretern beider Löschgruppen sowie der Wehrführung und Vertretern der Stadt gegeben hat: „Wir freuen uns, dass die Planungen nun Fahrt aufnehmen.“ Bekräftigt wurde dies auch von seinem Stellvertreter Gregor Preußer und dem ebenfalls anwesenden Löschgruppenführer aus Lohfeld, Kai Hohmeier. Die beiden Löschgruppenführungen stehen auch bezüglich der Zusammenführung der Einsatzabteilungen schon in engem Kontakt. So ist geplant bereits in den kommenden Monaten verstärkt gemeinsame Dienste und Ausbildung durchzuführen. Die gemeinsame Alarmierung als eine Einheit soll dann perspektivisch als nächster Schritt folgen.
Auch der stellvertretende Leiter der Feuerwehr, Hansfried Kuhnke, bestärkte die Bedeutung des Neubaus für die beiden Löschgruppen und machte deutlich, die Maßnahmen auch aus der Wehrführung heraus unterstützen und nun zügig voranbringen zu wollen. Zudem berichtete er über die Personal- und Einsatzstatistik der Feuerwehr Porta und ging auch auf die widrigen Rahmenbedingungen des vergangenen Jahres ein. Ausbildungs- und Übungsdienste mussten in Folge der Pandemie zeitweise gänzlich unterbunden werden.
Er dankte allen Kameradinnen und Kameraden für ihr Engagement und ihre Einsatzbereitschaft trotz der schwierigen, pandemiebedingten Umstände. Nur durch die Akzeptanz und Unterstützung aller Kameradinnen und Kameraden konnte die Feuerwehr Porta die Einsatzbereitschaft zu jederzeit gänzlich gewährleisten. Mit dem Blick auf die aktuelle Situation zeigte er sich froh, dass nun auch wieder mehr Möglichkeiten für Übungsdienste in Präsenz bestehen.
Im Jahr 2020 wurde die Löschgruppe Hausberge zu 54 Einsätzen alarmiert, drei Einsätze weniger als im Vorjahr. Jedoch haben sich die Brandeinsätze im Vergleich zu 2019 fast vervierfacht. Grund hierfür war u. a. eine Brandserie verursacht durch einen mutmaßlichen Brandstifter im Juni – hier brannten an verschiedenen Orten Heuballen und Hecken. In der Seniorenresidenz Sophienhof in Hausberge sorgte ein Zimmerbrand für einen größeren Einsatz. Im September gab es innerhalb einer Woche gleich 3 mehrstündige, nächtliche Brandeinsätze: ein Wohnhausbrand in Neesen, ein Garagenbrand ebenfalls in Neesen sowie der Brand einer ehemaligen Möbelfabrik in Vennebeck. Ein Einsatz eher zum Schmunzeln war die Meldung eines Waldbrandes an der Portakanzel. Vor Ort stellte sich heraus, dass es sich bei dem vermeintlichen Brand vielmehr um einen „feurigen“ Heiratsantrag handelte – die Auserwählte hat im Übrigen „Ja“ gesagt. Die Drehleiterbereitschaft des Löschgruppe wurde zweimal angefordert.
Für die Löschgruppe war im vergangenen Jahr an einen normalen Dienstbetrieb nicht zu denken. Im Sommer konnten Dienste mit begrenzter Personenzahl im Freien stattfinden, in den Wintermonaten wurde der Dienstbetrieb in Präsenz jedoch vollständig eingestellt. Auch viele etablierte Veranstaltungen konnten nicht durchgeführt werden. So musste nicht nur die Brandschutzerziehung in der Grundschule ausfallen, sondern u.a. auch die Brandversuche am Gymnasium und der Leistungsnachweis in Hille.
Im Rahmen der Jahreshauptversammlung erhielten Christian Bick und Andreas Wehking eine Ehrung für ihr 25-jährigen Dienstjubiläum. Dennis Otte erhielt die bronzene Ehrennadel der Löschgruppe für 30-jährige Mitgliedschaft in der Löschgruppe Hausberge.
Die Teilnahme an Lehrgängen war im vergangenen Jahr stark eingeschränkt. Dennoch konnten einige Kameraden Lehrgängen auf Stadt- und Kreisebene abschließen. Björn Papstein absolvierte die Feuerwehrgrundausbildung erfolgreich und ist zudem nun auch neuer Atemschutzgeräteträger. Matthias Engelhardt und Andreas Wehking nahmen am Lehrgang TH Wald Modul D teil und lernten den Umgang mit Kettensägen aus dem Drehleiterkorb heraus. Philipp Metzner wurde zum Maschinisten für Drehleitern ausgebildet.
Im Jahr 2020 konnte die Löschgruppe ferner zwei neue Kameraden aufnehmen. Peter Rutz und Günther Zdarsky wurden im Rahmen der Jahreshauptversammlung nun auch ganz offiziell willkommen geheißen.
In der Jugendfeuerwehr Hausberge waren 2020 8 Mädchen und 4 Jungen unter der Leitung von Jugendfeuerwehrwart Christian Bick und seinem Stellvertreter Philipp Metzner aktiv. Für die Kinder und Jugendlichen war das Jahr ganz besonders schwer. Die Einschränkungen beim Dienstbetreib waren erheblich und mussten nicht zuletzt auch so konsequent umgesetzt werden, um die Einsatzbereitschaft der aktiven Kameradinnen und Kameraden nicht zu gefährden. Um den Kontakt zu den Jugendfeuerwehrlern zu halten, haben die Betreuer der Jugendgruppe seit November wöchentliche Online-Dienste angeboten. Auch die Jugendfeuerwehr Hausberge plant in den kommenden Monaten verstärkt Dienste mit der Jugendgruppe aus Lohfeld anzubieten. Die beiden Gruppen haben auch in der Vergangenheit schon häufig gemeinsame Aktionen unternommen.
Foto (von links nach rechts):
Peter Rutz (Neuaufnahme), Dennis Otte (30 Jahre Mitgliedschaft), Andreas Wehking (25-jähriges Dienstjubiläum), Günther Zdarsky (Neuaufnahme), Gregor Preußer (Stellv. Löschgruppenführer), Hansfried Kuhnke (Stellv. Leiter der Feuerwehr), Thomas Horn (Löschgruppenführer), Christian Bick (25-jähriges Dienstjubiläum)